GESCHICHTE - Warum wurden die Düwelsteene restauriert


Nach den Forschungen von Jodocus Hermann Nünning zu Beginn des 18. Jahrhunderts gibt es bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts keine Quellen mehr für archäologische Ausgrabungen oder Forschungen an der Düwelsteene. Aus Briefen aus den 1920er Jahren geht hervor, dass der Heimatverein die Düwelsteene durch Umzäunung des Geländes und Restaurierung des Denkmals erhalten wollte.


Anfang der 1920er Jahre soll der Verein für Heimatpflege (heute Heimatverein Heiden 1921 e.V.) in Heiden Ausgrabungen ohne archäologische Aufsicht durchgeführt haben. Die Funde, bestehend aus Keramik, Feuersteinen, Leichenbrandresten und einem kupfernen Schmuckstück, wurden dem Wirt Hugo Hinsken in Heiden übergeben. Im Jahr 1930 wurden die Funde vom Essener Ruhrmuseum angekauft und befinden sich noch heute in dessen Sammlung. 

In einem Brief eines Professors Wegner vom 2. März 1922 heißt es, ein Student habe ihm mitgeteilt, dass die Düwelsteene von einem Professor Bruhns aus Essen restauriert werden sollen. Er ist sich nicht sicher, ob die Steine an einem anderen Ort wiederhergestellt werden sollen oder nur an dem Ort, an dem sie gefunden wurden, aufgerichtet werden sollen. Er hält eine Restaurierung des Megalithgrabes nicht für sinnvoll. In dem Schreiben erklärt er auch, dass sich zwanzig megalithische Steine an der Fundstelle befinden. Obwohl er gegen eine Restaurierung zu sein scheint, schreibt er dennoch an den Landeskonservator von Westfalen, um die Düwelsteene vor weiterer Zerstörung zu bewahren

In einem Brief vom 16. Mai 1926 schreibt Lehrer Wischerhoff, Mitglied des Heimatvereins Heiden, an den Landeskonservator von Westfalen, Dr. Reichling, dass die Düwelsteene vernachlässigt und zerstört werden. Er plädiert dafür, nach der "Überarbeitung" des Grabes und dem Wiederaufbau unter "Wahrung des Originalzustandes" einen Zaun um das Bauwerk zu errichten und so das Megalithgrab vor weiterer Zerstörung zu bewahren. Er erwähnt eine Ausgrabung vor etwa 25 Jahren, bei der nichts von Wert gefunden wurde. Der Brief endet mit der Bitte um Erlaubnis zur Restaurierung der Düwelsteene und dem Hinweis, dass der Heimatverein Heiden über kompetente Mitglieder verfüge, so dass die Restaurierung behutsam und ohne weitere Zerstörungen durchgeführt werden könne.

letter on the restoration of the Düwelsteene

Brief mit der Bitte um Restaurierung und Konservierung der Düwelsteene (Bild: LWL Alterumskommission für Westfalen)


In einer Antwort eines nicht identifizierten Architekten des Landkreises an den Heimatverein Heiden vom 21. Mai 1926 erklärt er, dass er zwar die Arbeit und die Maßnahmen zur Erhaltung des Denkmals schätzt, aber der Idee, die Megalithanlage einzuzäunen, skeptisch gegenübersteht. Er erklärt, dass eine Umzäunung des Geländes die mutwillige Zerstörung des Megalithgrabes nicht verhindern kann. Stattdessen schlägt er eine sorgfältigere Pflege der Stätte und ihrer Umgebung vor, die Wanderer und Besucher zu einem rücksichtsvolleren Umgang mit der Stätte veranlassen würde. Seine Antwort auf die Frage der Restaurierung ist keine völlige Ablehnung, aber er möchte, dass der Heimatverein Heiden zunächst einen detaillierten Plan und Skizzen mit den Ideen der Restaurierung einreicht, bevor irgendwelche Änderungen vor Ort vorgenommen werden. 

Diese Briefe zeigen den Wunsch des Heidener Heimatvereins nach einer Restaurierung der Düwelsteene, der 1932 mit der archäologischen Ausgrabung durch August Stieren erfüllt wurde und zur Wiederherstellung führte.